Vorstellung des Tagungsthemas:

Seitdem nach und nach der ganze Umfang des Husserlschen Oeuvres sichtbar wird, ist es deutlich geworden, dass Husserl als Bestandteil der Tradition der klassischen deutschen Philosophie – von Kant über Fichte und Schelling bis Hegel – angesehen werden muss. Husserls Phänomenologie ist eine höchst originelle Form von Transzendentalphilosophie, die sich mit allen großenThemen befasst hat, die zu den Hauptthemen der klassischen deutschen Philosophie gehören. Dennoch ist die Husserl-Forschung außer Andeutungen auf diese Beziehungen nicht in großem Stil und Umfang eingegangen – noch nicht. Husserl in die Tradition der klassischen deutschen Philosophie einzureihen, ist wohl die größte Herausforderung in der gegenwärtigen Husserl-Forschung. Umgekehrt hat sich die Forschung in den Bereichen Kant, Deutscher Idealismus und Neukantianismus Husserl auch nur zögerlich geöffnet, weil das Husserlsche Gesamtsystem mit seinen weit verzweigten Themen und Perspektiven erst langsam zum Vorschein kommt.

Als konzentrierter Auftakt hierzu wird im März 2012 eine von der Alexander von Humboldt finanzierte Tagung (Humboldt-Kolleg) zum Thema „Husserl und die klassische deutsche Philosophie“ stattfinden, die bewusst Forscher beider Traditionen einbezieht. Es soll untersucht werden, wodurch Husserl und der klassischen deutschen Philosophie gemeinsame Themen auf dieselbe oder unterschiedliche Art und Weise ausgestaltet und entwickelt werden. Ziel ist es, Husserls Philosophie nicht nur als festen Bestandteil der klassischen deutschen Tradition zu etablieren, sondern auch, Husserl damit anschlussfähig an gegenwärtiges Philosophieren etwa in der Tradition der Philosophie des Geistes zu machen, die schon lange die deutsche Tradition zwischen Kant und Hegel entdeckt hat.

 

Keynote-Redner:

Rudolf Bernet (Leuven) und Stefano Poggi (Florenz)

Themen und weitere Redner:

I. (Selbst-)Bewusstsein: Alexander Schnell (Paris), Colin J. Hahn (Milwaukee)
II. Intersubjektivität: Tanja Stähler (Sussex), Klaus Erich Kaehler (Köln)
III. Gegenstand: Faustino Fabbianelli (Parma), Christian Krijnen (Amsterdam)
IV. Zeit: Smail Rapic (Wuppertal), Luca Bisin (Mailand)
V. Das Selbstverständnis der Philosophie: Sebastian Luft (Milwaukee), Thane M. Naberhaus (Emmitsburg)
VI. Praktische Philosophie: Bernward Grünewald (Köln), Beatrice Centi (Parma)
VII. Kultur und Geschichte: Ernst Wolfgang Orth (Trier), David Carr (Atlanta, New York)
VIII. Husserls Auffassung der klassischen deutschen Philosophie: Julia Jansen (Cork), Massimo Ferrari (Turin)

Weitere Informationen zu den Örtlichkeiten, Anreise und Unterkunft sowie das Tagungsprogramm werden ca. zwei Monate vor der Tagung bekannt gegeben.

Bitte richten Sie sonstige Anfragen an die Organisatoren:
Prof. Dr. Faustino Fabbianelli, E-Mail: Questo indirizzo email è protetto dagli spambots. È necessario abilitare JavaScript per vederlo.
Prof. Dr. Sebastian Luft, E-Mail: Questo indirizzo email è protetto dagli spambots. È necessario abilitare JavaScript per vederlo.

Parma, 12-14 marzo 2012